Wenn Hörgeräte Autos wären, dann wären die Ohrstücke die Pneus!
Da die Hörgeräte immer besser und intelligenter werden, möchte ich heute über die wichtigste Nebensache der Hörgeräte sprechen: die „akustische Ankopplung“ der Hörsysteme ans Ohr. Da gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Oft werden sogenannte Domes oder auch Schirmchen verwendet, da diese bequem zu tragen und auch sehr günstig sind. Auf der anderen Seite gibt es die Ohrpassstücke oder auch Otoplastiken.
Diese auf den individuellen Gehörgang angepassten Teile können einen grossen Unterschied machen, wie ihre tollen Hörsysteme für Sie funktionieren. Die Ohrstücke von der „Stange“ sind wie billige Pneus. Sie tun ihre Arbeit, können jedoch die Kraft ihres teuren Fahrzeuges nicht richtig auf die Strasse bringen. Die Otoplastiken sind wie die speziellen Pneus, welche für ihr Auto empfohlen werden, damit Sie bei allen Strassenverhältnissen sicher unterwegs sein können.
Wie das, werden Sie fragen. Nun zum einen kommen nicht nur Töne in ihr Ohr hinein, sondern auch hinaus.
Dann nämlich, wenn Sie sprechen. Wenn Sie in den tiefen Frequenzen noch gut hören und ihr Ohr durch eine falsche Ankopplung verstopft, dann klingt ihre Stimme, als hätten Sie eine Grippe. Wenn man jedoch zu viel des Gehörgangs offenlässt, dann können auch die teuersten Hörsysteme nichts gegen den Lärm tun, der auf natürliche Weise in ihre Ohren gelangt.
Eben genau, jetzt bekommen die teuren Geräte ihre Power nicht auf den Boden. Die richtigen Ohrstücke zu wählen ist abhängig von vielen Faktoren: Dem Gerätetyp, ihrem Hörverlust, der Grösse und Beschaffenheit ihrer Gehörgänge sowie den Anforderungen an den Tragekomfort.
Eine generelle Lösung gibt es hier nicht, aber in der Regel kann man mit individuell gefertigten Otoplastiken in verschiedensten Materialien, wie Acrylat, Polyurethan oder sogar Titan noch einiges an Perfomance aus ihren „teuren Boliden“ herausholen. Fragen Sie ihre Akustikerin oder ihren Akustiker, ob dies auch für Sie eine Verbesserung bringen würde.