Wie wird ein Hörgerät richtig angepasst?
Da wir gestern eine lange erwartete Neuerung bei uns im Geschäft installieren konnten, möchte ich heute über die Berechnung der Verstärkung für Hörgeräte sprechen. Damit eine Hörgeräteversorgung erfolg-versprechend sein kann, müssen die Hörgeräte den Hörverlust bestmöglich ausgleichen.
Dazu muss zuerst einmal der Hörverlust festgestellt werden. Dies passiert meistens über ein sogenanntes Reintonaudiogramm, das beim HNO-Arzt oder im Akustikfachgeschäft gemacht werden
kann. Hierbei wird verglichen, bei welcher Lautstärke jemand in verschiedenen Tonhöhen anfängt zu hören. Dies dient als Grundlage für die Verstärkungsberechnung. Die Messung geht relativ rasch, jedoch sagt sie auch nur etwas über die Hörschwelle aus und viele andere Faktoren müssen davon abgeleitet werden.
Es gibt jedoch auch eine etwas genauere Messmethode, die Lautheitsskalierung. Hierbei wird der Unterschied der Lautheitswahrnehmung für verschiedene Tonhöhen gemessen und dies nicht nur an der Hörschwelle, sondern auch für sehr leise, leise, mittellaute, laute und sehr laute Lautstärken.
Dadurch wird zusätzlich zu den Frequenzen
auch noch der genaue Verlauf der Schwerhörigkeit über verschiedene Lautstärken erkannt. Es kann zum Beispiel durchaus vorkommen, dass jemand bei leisen Tönen gar nichts oder nur wenig hört, jedoch bei lauten Tönen sogar überempfindlich reagiert.
Über die Hörfeldskalierung wird schon seit etlichen Jahren gesprochen, jedoch richtig salonfähig wurde sie erst in den letzten drei Jahren. In dieser Zeit habe ich mir verschiedene Systeme angesehen und mich nun definitiv für eines entschieden. Sobald ich mich mit den Abläufen vertraut gemacht habe, werden unsere Kunden davon profitieren können. Ich bin so richtig gespannt darauf, ob und inwiefern die Hörgeräteversorgungen damit noch verbessert werden können. Wie bei jeder neuen Methode gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen und die Zukunft wird zeigen, ob wir mit unserer Investition für unsere Kundschaft richtig liegen.