Was kann man tun, wenn der Fernseher undeutlich spricht!
In meiner letzten Kolumne habe ich einige Gründe erläutert, warum es bei schwerhörigen Menschen mit und ohne Hörgeräte häufiger zu Verständlichkeitsproblemen beim Fernsehen kommt.
Heute möchte ich darauf eingehen, mit welchen technischen Tricks und Hilfsmitteln die Verständlichkeit beim Fernsehen verbessert werden kann.
Heutige Fernsehgeräte bieten verschiedene Klangmodi an. Hier ist es wichtig, einen Modus wie „Sprache“ oder „Nachrichten“ zu wählen. Klangeinstellungen wie „Film“, „Kino“, „Musik“ oder Ähnliches erhöhen die Tieftonverstärkung und damit die Soundeffekte. Das klingt zwar gut, wird jedoch schwieriger zu verstehen.
Am eindeutig Besten ist Sprache beim Fernsehen über Kopfhörer oder noch besser über eine drahtlose Verbindung mit den Hörgeräten zu verstehen. Die meisten heutigen Hörgerätemarken bieten Hörsysteme an, welche mit einem 2.4GHz Empfänger ausgerüstet sind.
„Bluetooth“ ist ein sehr bekannter Überbegriff für verschiedene Protokolle wie „handsfree“, „A2DP“, „BT-LE“ etc. Da die meisten dieser Verschlüsselungsprotokolle eine relative grosse Verzögerung (der Fachausdruck ist „Latenz“) aufweisen, haben viele Hörgerätehersteller ihre eigenen Protokolle entwickelt, um eine lippensynchrone Tonübertragung zu ermöglichen. Deshalb bieten sie eigene Sendegeräte an, welche über den Kopfhöreranschluss mit dem Fernsehgerät verbunden werden können. Diese Signale können dann oft automatisch von den Hörgeräten erkannt und empfangen werden. Die grossen Vorteile gegenüber anderen drahtlosen Kopfhörersystemen sind Folgende:
- Man muss nicht andauernd zwischen Hörgeräten und Kopfhörern wechseln.
- Der übertragene Ton wird durch die Hörgeräte auf den individuellen Hörverlust korrigiert. So wird eine Über- oder Unterverstärkung gewisser Frequenzen vermieden.